Drei Minuten Stille


Eindrückliche Bilder gab es gestern Abend im chinesischen Staatsfernsehen zu sehen. Mit drei Schweigeminuten gedachten gestern Millionen von Chinesen der Opfer des verheerenden Erdbebens. Um 14.28 Uhr Ortszeit – dem genauen Zeitpunkt des gewaltigen Erdstosses der Stärke 8 vor einer Woche – wurde in ganz China die Arbeit ausgesetzt, der Verkehr stoppte und im ganzen Land ertönten Sirenen und Autohupen. Bereits um Mitternacht hatte eine dreitägige Staatstrauer begonnen.

Eindrücklich deswegen, weil plötzlich alle vereint trauerten. Von der westlichsten Provinz, über Tibet bis in die östlichen Metropolen in Beijing und Shanghai. Alles war scheinbar für eine kurze Zeit vergessen. Alle die Probleme der letzten Tage. Für drei Tage wurden alle Unterhaltungsshows aus dem Staatsfernsehen gestrichen, alle Parties scheinbar abgesagt. China trauert.

Und zwischendurch dann die Schreckensnachricht: 200 Rettungsleute wurden genau zu dieser Zeit von Schlammlawinen in Sichuan verschüttet – Todesopfer eingeschlossen. Doch auch wenn es noch so ironisch klingen mag, so gab es kurz darauf auch gleich wieder positive Nachrichten auf gleichem Kanal zu sehen. Ein 80 Jähriger wurde gestern aus den Trümmer seines Hauses in Beishan gerettet. Er hatte 160 Stunden auf Hilfe gewartet – und dies mit einem abgetrennten Bein.


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