Der 26. Dezember


Sie sind fast schon wieder vorbei, die Weihnachtstage. In der Schweiz haben die meisten Personen ja am 26. Dezember frei. Ich habe es auch etwas ruhiger, obwohl ich wieder den Pikettbetrieb auf meinem Handy habe. Der 26. Dezember – ein ganz normaler Tag also? In den letzten 8 Jahren mindestens viermal nicht.

Im Jahr 1999, nun doch schon vor 8 Jahren, kam es in der Schweiz zum stärksten Orkan der letzten Jahrzehnte. Aus Westen kommend traf der Sturm Lothar vormittags auf den Schwarzwald, die Schweiz und Liechtenstein in seiner ganzen Länge. Der Sturm zog in etwa zweieinhalb Stunden von 10:00 Uhr bis 12:30 Uhr über die Schweiz hinweg.

Auf dem Feldberg im Schwarzwald wurde das Windmessgerät der Wetterstation durch einen Stromausfall außer Betrieb gesetzt; die letzte verwertbare Anzeige war 212 Kilometer pro Stunde. In der Schweiz war der höchste gemessene Wert auf dem Jungfraujoch mit 249 km/h, auf dem Zürcher Hausberg Uetliberg 241 km/h.

Im Kanton Nidwalden wurden 20 % aller Gebäude beschädigt. Durch umstürzende Bäume und Fahrleitungsrisse wurden zahlreiche Eisenbahnverbindungen in der gesamten Deutschschweiz unterbrochen. Der Sturm hat in der Schweiz einen Schaden in Milliardenhöhe verursacht. Neben den 600 Millionen Franken an Waldschäden kamen noch 600 Millionen Franken an Gebäudeschäden dazu. Die geschätzte Schadenssumme aller quantifizierbaren Schäden soll rund 1,78 Milliarden Franken betragen.

Im Jahr 2003, bei einem schweren Erdbeben der Stärke 6,6 bis 6,8 auf der Richter-Skala in der Südost-Provinz Kerman des Irans, wird die Stadt Bam zum Großteil zerstört. Dabei kommen 30.000 bis 60.000 Menschen ums Leben.

Vor einem Jahr, dem 26. Dezember 2006, kam es vor Taiwan zu einem starken Erdbeben. Kurz darauf war der Kontakt zu meiner Freundin abgebrochen. Es war unmöglich SMS zu senden, über MSN zu chatten oder einfach eine Email zu senden. Alles hatte eine Verzögerung. China erlebte einer der grössten Internetausfälle der letzten Jahre.

Tja, und dann war ja da noch 26. Dezember 2004. Durch ein Seebeben im Indischen Ozean vor der Insel Sumatra, – das drittstärkste je gemessene Beben – ereignet sich eine der bisher schlimmsten Tsunamikatastrophen der Geschichte. Mindestens 231’000 Menschen in 8 asiatischen Ländern (Indonesien/Sumatra, Sri Lanka, Indien, Thailand, Myanmar, Malediven, Malaysia und Bangladesch) werden getötet. Die Flutwelle dringt auch mehrere tausend Kilometer bis nach Ost- und Südostafrika vor; weitere Opfer werden aus Somalia, Tansania, Kenia, Südafrika, Madagaskar und von den Seychellen gemeldet.

Eines der Opfer habe ich damals gekannt… Sie war einfach zur falschen Zeit am falschen Ort – An einer Küste in Thailand. Wenn andere auch überlebt haben – siehe auch: Die Geschichte eines Volkes – so haben 231’000 Personen diesen Tag nicht überlebt – an einem doch nicht ganz normalen 26. Dezember.


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