Im Gedenken an die Opfer des Tsunami
Auf einer kleinen Insel mitten im indischen Ozean, lebt ein uralter Stamm von Sammlern und Jägern. Sie glauben das die Erde und das Meer von einem gigantischen Baum getragen wird. Von Zeit zu Zeit wird der Baum von bösen Geistern gerüttelt. Dann gibt es Erdbeben und andere Katastrophen. Daher, und davon sind Sie überzeugt, muss man ständig die Natur beobachten um heraus zu finden was die bösen Geister im Sinn haben.
Sie glauben das jede Tätigkeit eine bestimmte Bedeutung hat. Erdbeben etwa werden von Geistern verursacht. Sie wussten, dass sie weggehen müssen, wenn die Gezeiten sich ändern oder die Wolken sich auf eine bestimmte Art ändern. Als sich das Wasser zurückzog, dann wussten Sie, dass es wieder kommen würde. Es war nicht Ebbe. Also wussten Sie auch, dass das Wasser in einer riesigen Welle zurückkehren würde. Frauen und Kinder hatten Angst. Aber sie erinnerten sich an das, was sie die Vorfahren gelernt hatten. Meer und Erde kämpfen immer um die Grenze. Und die Dinge verändern sich. Es war da nichts wovor man Angst haben musste.
Nichts ist sicher. Die Erde ruht auf einem gigantischen Baum. Der kann durch Geister geschüttelt werden. Es gibt in den Wurzeln des Baumes böse Geister, die versuchen die Menschen zu jagen. Gute Geister versuchen die Menschen zu retten. Wenn die bösen Geister den Baum schütteln, dann spüren wir das als Erdbeben. Am Tag des Tsunami, wie schon so oft in der Vergangenheit, kippten die bösen Geister den Baum. Also lief das Meerwasser vom Land weg.
Diejenigen die am Strand waren, rannten ins Dorf. Die bösen Geister hatten den Baum mit grosser Kraft geschüttelt, und die bösen Geister würden das Meerwasser aufs Land treiben lassen. Also mussten alle weit weg. Weit weg vom Meer, weit hinein in den Dschungel. Das Meer würde mit grossem Zorn zurück kommen, Geister würden versuchen einen Platz zu schaffen, wo Meer und Land zusammen leben könnten. Sie warteten bis sich das Meer und das Land auf eine neue Grenze geeinigt hatten.
Sie alle haben überlebt! Jedoch mindestens 216’000 andere Menschen nicht!
Auf dem Baum, dort wo Erde und Meer ruhen muss alles im Gleichgewicht gehalten werden.
Bee, everyday, we are missing you – But we will never forget you!
Eine Antwort zu “Die Geschichte eines Volkes”
[…] zur falschen Zeit am falschen Ort – An einer Küste in Thailand. Wenn andere auch überlebt haben – siehe auch: Die Geschichte eines Volkes – so haben 231′000 Personen diesen Tag nicht überlebt – an einem doch nicht ganz normalen […]