Der Pariser Untergrund – Les Catacombes


Neben Versailles habe ich in 2011 auch Die Katakomben von Paris besucht. Auch hier ist frühes Anstehen ein Muss. Die Catacombes öffnen um 10 Uhr (ausser Montags) und es empfiehlt sich ca. um 9:20 Uhr bereitzustehen. Sonst wartet man mehr als eine Stunde auf den Einlass.

Catacombes de Paris

Nach erfolgreichem Anstehen geht es 83 Treppenstufen in die Tiefe. Über eine Distanz von gut 2 Kilometern besichtig man in einem ca. 45 Minuten langen Rundgang den Pariser Untergrund und wohl einer der grössten Friedhöfe weltweit. Bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts waren die Überreste von ca. 6 Millionen Pariser Bürgern in die Katakomben überführt worden.

Über eine Zeitspanne von fast 2000 Jahren lieferte der Untergrund von Paris sowohl die Steine, die für den Bau der Stadt erforderlich waren, und auch Gips und Ton. So ist unter fast allen Pariser Stadtbezirken ein unterirdisches Stollennetz von ungefähr 300 km Länge entstanden. Die wachsende Bevölkerung, Seuchen und Hungersnöte führten zum Ende des 18 Jahrhunderts zu einer Überfüllung der Pariser Friedhöfe. Es musste dringend neuer Platz für Tote geschaffen werden. Das Exhumieren von nur halb verwester Leichen führte im 18 Jahrhundert zu katastrophalen hygienischen Zuständen. So erstickten im Jahr 1779 angeblich mehrere Anwohner des „Cimetière des Innocents“ am Gestank.

Catacombes de Paris

So wurde im Anschluss die Räumung des Friedhofs verfügt, die exhumierten Gebeine wurden ab 1785 in die Katakomben überführt. Später folgten auch die Friedhöfe von St-Eustache de Paris und Saint-Landry. Zuerst war das Vorgehen eher unorganisiert, später begannen die Totengräber damit, Schädel und Knochen aufzuschichten. Den Knochen wurde durch eine bestimmte Anordnung ein dekoratives Element verliehen.

Nichts für schwache Nerven, jedoch äusserst eindrücklich und sicher ein Besuch wert.


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